Dirks Philosophie:

„Wenn ich Holz verbrauche und daraus Spielzeug baue, dann macht es doch Sinn, wenn ich Bäume pflanze, damit welches nachwächst.“

Dirk Engelberts,  Arlecchinos Wunderland

 

Auf seinem Hof in Holzhausen zieht Dirk seit Jahren junge Bäume auf: 
Linde, Buche, Esche, Erle, Kastanie, … Sind sie groß genug, verschenkt er sie.
„Es können ja gar nicht genug Bäume gepflanzt werden! Das ist doch aktiver Klimaschutz!“

Samstag morgen, 9 Uhr, 14 Menschen mit Tatendrang

Dirks Sohn Silvio hat schon vorgearbeitet und den Bogen perfekt raus. Zuerst mit dem Spaten den Wurzelballen abstechen, schön konisch, dann kann man ihn am schonendsten komplett herausholen, dann einpacken, damit die Erde zwischen den Wurzeln nicht verloren geht. Und vorsichtig tragen, am besten zu zweit. Je behutsamer wir mit den jungen Bäumchen umgehen, desto mehr Chancen haben sie, am neuen Standort gut wieder anzuwachsen. Unsere Achtsamkeitsübung für heute Morgen.
Zügig füllt sich der Anhänger. Das ist nur so ein Gucken.

Schnell finden sich Zweierteams, arbeiten Hand in Hand und entdecken, wer „die Hosen anhat“.

Dirk hat seine Augen überall, unterstützt, hilft, erklärt,…. Bei jedem Satz spürt man, wie sehr ihm „seine Bäumchen“ ans Herz ewachsen sind. Alle stammen von den Bäumen ab, die er vor langer Zeit auf seinem Grundstück gepflanzt hat. Jedes Jahr holt er unter ihnen die „Neulinge“, pflanzt sie um ins erste Quartier, wo er sie gut im Blick hat und betreuen kann. Sie werden in den Folgejahren „verschult“, also umgepflanzt, damit sie einen dichten, kräftigen Wurzelballen bilden und gut verpflanzt werden können.

Da steckt schon viel, viel Zeit und Liebe in diesen Bäumchen, die wir an diesem Tag holen.

Manche Jungbäume haben inzwischen ja doch ganz schön dicke Wurzeln ausgebildet, da reicht der Spaten nicht, aber Silvio weiß auch dafür eine Lösung: „Nimm mal den großen Vorschlaghammer und hau auf das Spatenblatt, das machen wir immer so!“

„Papa! Ich pass auf die Hunde auf, die sind so süß….“  Julia findet die zwei Welpen viel interessanter als die Buddelei, hält ihren Papa aber immer auf dem Laufenden. Nikolas schnappt sich der derweil die Schubkarre und holt vererdeten Pferdemistkompost. Den nehmen wir mit für die Pflanzlöcher. Alles ab in den Bulli. Alte Bambusmatten noch einladen als Verbissschutz, die ganz langen Jungbäume lassen wir für Lukas liegen, die holt er später mit seinem Transporter mit der längeren Ladefläche.

Wow! Um Viertel nach elf sind wir schon fertig in Holzhausen. Das hätte ich nicht gefacht, dass wir so schnell sind. Heidi hat zwei Bleche Apfelkuchen gebacken für die Verschnaufpause vor der Abfahrt.  Danke schön!!

11 Uhr 15

 

51 Jungbäume

14 glückliche Gesichter

Im Wald am Lebensgarten wird gepflanzt.

12 Uhr 15

Das ist doch wohl mal eine perfekte Logistik! Klasse Dirk!

Im Vorlauf hat Dirk für jeden Baum einen Holzpflock beschriftet und rot markiert, die stecken seit ein paar Tagen dort, wo der Baum hin soll. Die Plätze hat er gemeinsam mit Nikolas von PaLS ausgesucht.  Blitzschnell sind schon die ersten Pflanzlöcher gegraben. Ben, Dirks Freund und Partner in der Spielzeugmanufaktur, organisiert die Materialverteilung. Tina und andere, die morgens schon dabei waren, ziehen unermüdlich durch, 10 neue Menschen haben von der Aktion gehört und wollen mit einpflanzen. Wer schon was weiß, erklärt es dem Nächsten und schon geht es zu wie in einem Ameisenhaufen.

Patrick und Lisa transportieren den Mistkompost, Dirk ist wieder überall, Mayke guckt nochmal, ob hier auch der richtige Jungbaum zum Pflanzen bereit liegt.
Ups, da taucht ja ein dicker Stein auf, wo das Pflanzloch hin soll!
Macht nichts, dann buddeln wir ein neues Loch daneben. Das kann uns doch nicht beeindrucken.
Viele junge Menschen packen mit an, Sunyan von den Orientas, Fabian, der Saatgutgärtner. Hungrige stärken sich zwischendurch in Bärbels rollendem Catering-Bulli am Walddach.
Boah! Lecker! Was ist denn da drin? Reis, Gemüse, Kokosöl, geröstete Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Apfelstückchen,…frag mich nicht, ich habs vergessen.

Spaziergänger kommen vorbei. Weitere Freunde packen mit an, teilen die Bambusmatten für den Verbissschutz.
Wo ist der Hammer? Mal so richtig mit voller Kraft draufhauen!

Lukas und Petur kommen an mit den ganz großen Jungbäumen. Das schaffen wir heute nicht mehr. Sie werden abgeladen und unter Laub versteckt, damit sie vor Rehen und Wildschweinen geschützt sind.

Geschafft!

39 Bäume
 
gepflanzt, geschützt, angebunden.
M
orgen noch die 12 supergroßen, dann sind 51 Bäume umgezogen.
Sind wir gut oder sind wir gut?

Baum adoptieren? Baumpate werden?

Für Lars und andere ist vollkommen klar: Um die Bäume, die ich selber gepflanzt habe, kümmere ich mich auf jeden Fall weiter. 3 sind schon an mich vergeben. Wir gehen ja sowieso mit dem Hund und den Kindern viel in den Wald und spazieren. Da besuchen wir in Zukunft „unsere“ Bäume und gucken, ob es ihnen gut geht. Ob der Verbissschutz reicht, die Mulchschicht am Stamm dick genug ist, und nächsten Sommer gießen wir. Ich habe rote Schleifen an „unsere“ gemacht.

Menschen, die Lust haben, also nicht nur Familien, können im PaLS-Büro oder bei Nikolas direkt Bescheid sagen. Dann gibt es auch ein Holzschild mit der Baumart und dem Namen vom Paten.

„Bin gespannt, ob alle 51 Schützlinge Paten finden.“